Theorie

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Das PIP wurde mit der Intention zur theoretischen und praktischen Untersuchung relativ imaginärer und potentieller Wirklichkeiten gegründet, um die Diversität und Exzentrizität der Welt im Sinne eines hantologischen Multiversums zu dokumentieren. Im Zuge dessen wurde in den Jahren 2013 bis 2018 an der Entwicklung einer hantologisch pataphysikalischen Erkenntnistheorie, Ästhetik und  Ethik gearbeitet. Hierzu wurden vier Bücher herausgegeben:

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  • Ivo und die Pataphysik. Eine Skizze einer hantologisch pataphysikalsichen Erkenntnistheorie, Ethik und Ästhetik. (Peter Brandlmayr , Buchschmiede, 2022)
  • Unterwegs. Anfang und Ende. (Peter Brandlmayr , Buchschmiede, 2022)

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Diese Bücher berichten von ersten Ergebnissen am Weg und sind also als Diskussionsgrundlagen zu verstehen, um sich  einer hantologischen Erkenntnistheorie, Ästhetik und Ethik anzunähern. Dabei versucht man auch eine Vorstellung davon zu gewinnen, was man unter hantologischer Pataphysik, pataphysikalischer Theorie und Praxis verstehen kann sowie ob und, wenn ja, was all dies für die Realität menschlichen Handelns bedeuten könnte.

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Die Pataphysik im hantologischen Sinne und ihre Definition

Nachdem Hantologisches abseits einer klaren Separierung und Engführung von Begrifflichkeiten stattfindet, „zeigen sich die Kategorien Kunst, Wissenschaft oder aber auch Pataphysik hier zueinander hin offen. Interpretiere ich die scheinbar scharf gezeichneten ontologischen Begriffe hantologisch und frage nach dem Wesen einer hantologischen Wissenschaft, nach dem einer hantologischen Kunst, einer hantologischen Mystik oder aber auch nach dem einer hantologischen Pataphysik, dann bemerke ich, dass all diese nun in gewisser Weise gleichbedeutend sind, ohne dass ich sie dabei jedoch gänzlich zur Deckung bringen könnte. Eine hantologische Wissenschaft beispielsweise bedient sich in ihrem Vorgehen voraussichtlich nicht nur Methoden der ontologisch geprägten Wissenschaft, sondern auch solcher von anderen ontologischen Traditionen wie Kunst, Mystik oder auch Pataphysik. Ebenso gibt sich die Kunst aus hantologischer Sicht nicht allein mit Methoden zufrieden, die einem ontologischen Kunstbegriff gebühren. Im hantologischen Sinne wird die Separierung ontologischer Traditionen und Kulturtechniken im Hinblick auf ein allgemeines Existieren hin, zum Leben hin aufgebrochen.“ (Brandlmayr, P.: Ivo und die Pataphysik, S. 251, 2022)

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Als kompakte  Definition hantologischer Pataphysik könnte man folgendes anführen:

„Hantologische Pataphysik ist Mittel und Prozess des Menschen um auf Basis einer hantologischen Erkenntnistheorie Erfahrungen und Erkenntnisse zu generieren, und zwar in Bezug auf die Welt, sich selbst und in Bezug auf die Beziehung dieser beiden zueinander. Sie dient der Positionsbestimmung um darauf aufbauend Urteile und Entscheidungen in Bezug auf ein Handeln hin fällen zu können. Die Pataphysik ist eine Kulturtechnik samt Methodik. Im Rahmen der Pataphysik wird wahrgenommen und dargestellt. In diesem Sinne bezeichnet der Begriff Pataphysik auch die Gesamtheit der im Rahmen hantologischer Forschung gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse. Hier zeigt sich die Welt gemäß der Wesensvorstellung hantologischer Erkenntnistheorie als poetisch, evolutiv, performativ, fraktal und relativistisch.“ (Brandlmayr, P.:  Ivo und die Pataphysik, Buchschmiede , S. 252, 2022)

„Hantologische Pataphysik stellt im Rahmen einer hantologisch geprägten Gesellschaft jene Instanz dar, die für die Bereitstellung allgemeiner ästhetisch ethischer Erkenntnisse zuständig ist. Ihre Aufgabe ist die Beobachtung, Bestimmung und Deutung der in der Welt erscheinenden Existenzen. Sie berichtet uns dabei von Ästhetisch-Ethischem, also von relativ fraktal gestalteten ästhetisch ethischen Wesen und über die mit diesen schemenhaft erscheinenden ontologischen und amorphen Schatten. Wie jede Existenz bedient sich auch der Pataphysiker in seiner Erkenntnistätigkeit jener ganz allgemeinen Methoden und Strategien, die in der hantologischen Erkenntnistheorie abstrakt und allgemein dargelegt wurden. Im Falle des Menschen, der sich in einem hantologischen Kosmos erfährt, tritt all dies entsprechend der eigenen Position  spezifisch gestaltet in Erscheinung. Wir können uns eben nicht so verhalten wie es uns gerade passt, sondern nur so wie es uns eine gewisse Vorstellung von der Welt samt unserer eigenen Position darin erlaubt. Unser Wollen ist dabei eben nicht gänzlich frei, sondern in einem bestimmten Weltbild, in einer spezifischen Bedingtheit, eingebettet. Erkenntnisse zu generieren, zu forschen, zu entdecken, zu erfinden, zu suchen, bedeutet keinen neutralen Akt, sondern bedeutet in spezifischer Weise parteiisch gestaltend handelnd tätig zu sein, bedeutet unter strategischer Stützung behauptend auf Basis von Vor-Urteilen zu wirken.“ (Brandlmayr, Peter:  Ivo und die Pataphysik, S. 252, Buchschmiede 2022)

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